International

Immer mehr Druck auf Scholz - in Ramstein soll über Leopard-2-Lieferungen entschieden werden

Bundeskanzler Scholz wolle die Lieferung der Leopard-2 Panzer an die Ukraine, von der Abrams-Panzer-Lieferung der USA abhängig machen, hieß es. Diese Bedingung sei dem neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht bekannt, ließ er verlautbaren. Unterdessen will Polen über seine Leopards-2 aus deutscher Produktion völlig unabhängig entscheiden.
Immer mehr Druck auf Scholz - in Ramstein soll über Leopard-2-Lieferungen entschieden werdenQuelle: www.globallookpress.com © Alexander Welscher / dpa

Am Freitag treffen sich westliche Alliierte zu einer Militärkonferenz auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland Pfalz. Im Fokus steht die Frage, ob Deutschland Kampfpanzer vom Typ Leopard-2 an die Ukraine liefere. Laut einer Aussage der USA entscheide Deutschland darüber souverän, schrieb das Handelsblatt am Freitagmorgen.

Medienberichten zufolge, mache Bundeskanzler Olaf Scholz die Leopardlieferung davon, abhängig, ob die USA Abrams-Kampfpanzer in die Ukraine schickten. Das lehnten die USA am Donnerstag Abend insofern ab, als in ihrer neuen umfangreichen Waffenlieferungsankündigung im Umfang von 2,5 Milliarden US-Dollar keine Abrams enthalten seien.

Nach einer vom Pentagon am Donnerstag veröffentlichten Liste umfasse das Paket 59 Panzer des Typs Bradley und 90 Radschützenpanzer vom Typ Stryker. Abrams wären zur Zeit nicht enthalten, da sie nicht mit Diesel führen und ihre Instandhaltung zu aufwendig sei, habe die Pentagon Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag erklärt.

Während der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij weiterhin eindringlich an die Bundesregierung appeliere, endlich die modernen deutschen Kampfpanzer zu liefern. Er habe am Donnerstag Abend in einem ARD-Brennpunkt "Panzerpoker-Leopardenpoker für die Ukraine" Deutschlands Zögern kritisiert:  

"Kannst Du Waffen liefern oder nicht? Dann gib sie her!", fordert Selenskij.

Die Ukrainer würden die Leopard-Panzer ausschließlich zur Verteidigung nutzen, habe er betont. Man brauche sich keine Sorgen machen.

"Diese Leoparden werden nicht durch Russland fahren. Wir verteidigen uns."

Dem neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius sei die Verknüpfung der deutschen Leopard-Zusage an die Ukraine mit der Lieferung von Abrams-Panzer aus den USA nicht bekannt, sagte dieser im ARD-Schwerpunkt am Donnerstag. Ob Deutschland der Lieferung der Leopard-Kampfpanzer aus deutscher Produktion seitens anderer Unterstützerländern zustimme, entscheide sich in den nächsten Stunden.

Wie die BILD-Zeitung am Freitag morgen berichtete, habe Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki diesbezüglich schon erklärt, Deutschland nicht nach der nötigen Erlaubnis zu fragen. Demnach werde Polen wolle selbst entscheiden, ob es seine eigenen Leopard-2-Panzer in die Ukraine liefere.

Gegenüber BILD habe der Grünen- Militär- und Finanz-Experte Sebastian Schäfer außerdem mitgeteilt: "Großbritannien schickt schwere Kampfpanzer, auch Polen und Finnland wollen den Leopard 2 liefern…" Grünen- und FDP-Politiker twitterten inzwischen unter dem Hashtack #FreeTheLeopards sogar gegen den eigenen Kanzler, schrieb die Zeitung. Auch der Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik (Uni Kiel) Joachim Krause, habe das Zögern des deutschen Bundeskanzlers kritisiert Gegenüber Bild habe er gesagt:  

"Scholz versucht jede Finesse, um keine Panzerlieferungen an die Ukraine genehmigen zu müssen."

Mehr zum ThemaPolen will auch ohne deutsche Genehmigung Leopard-Panzer an Ukraine liefern 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.