EU-Arzneimittelbehörde genehmigt Corona-Impfungen für Säuglinge ab sechs Monaten
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit Sitz in Amsterdam informierte am 19. Oktober über die weitere Senkung des Alters bezüglich der Möglichkeit, auch Kleinstkindern die Corona-Impfung verabreichen zu können. So heißt es in der offiziellen Mitteilung auf Twitter:
Die EMA hat empfohlen, die Verwendung von mRNA-#COVID-19-Impfstoffen in jüngeren Altersgruppen zuzulassen:
Von 6 Monaten bis 4 Jahren für Comirnaty® (von BioNTech/Pfizer)
Von 6 Monaten bis 5 Jahren für Spikevax® (von Moderna)
‼️ EMA has recommended authorising the use of mRNA #COVID19vaccines in younger age groups:➡️From 6 months to 4 years for Comirnaty➡️From 6 months to 5 years for Spikevax👉 https://t.co/rW0YQ3s3frpic.twitter.com/6qjEkRjUcC
— EU Medicines Agency (@EMA_News) October 19, 2022
"Im Vergleich zu den Dosen für bereits zugelassene Altersgruppen werden die Dosen beider Impfstoffe in diesen neuen jüngeren Altersgruppen niedriger sein", schreibt die EMA auf ihrer Webseite. Bezüglich möglicher Nebenwirkungen heißt es in der Mitteilung:
"Die häufigsten Nebenwirkungen beider Impfstoffe bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 oder 5 Jahren waren mit denen vergleichbar, die in älteren Altersgruppen beobachtet wurden. Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Hautausschlag und Schmerzempfindlichkeit an der Injektionsstelle."
Diese Aussage belegt, dass sich die Empfehlung auf Studienerkenntnisse der älteren Wirkstoffe bezieht, da für die jüngste Anpassung des aktuellen Wirkstoffs BA.5 diesbezüglich nur Erkenntnisse aus Untersuchungen bzw. Studien an Mäusen vorliegen.
Aufgrund der allgegenwärtigen Kampagne lassen sich derzeit Hunderttausende impfen, mit einem Stoff, der laut MDR nicht klinisch getestet wurde:pic.twitter.com/d7llK24Q4N
— Stefan Homburg (@SHomburg) October 17, 2022
Dies bestätigt auch Reinhold Förster vom Institut für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover im "Faktenfuchs" des Bayerischen Rundfunk (BR24). So heißt es in dem Beitrag vom 1. September:
"Für eine Zulassung des anderen Impfstoffes gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 gebe es in Europa jedoch 'noch viel zu wenig Daten'. Diese stützten sich – soweit er informiert sei – auf präklinische Untersuchungen an Mäusen."
Internationale Fachärzte wie Kritiker von dementsprechenden Corona-Impfempfehlungen hinterfragen die Entscheidung der EMA und verweisen auf die rein monetären Aspekte der Entscheidung gegenüber einer vermeintlichen Notwendigkeit der medizinischen Indikation:
USA empfehlen jährliche Grippeimpfungen für Kinder ab sechs Monaten. Pharmazieprofessor Peter Doshi kritisiert das als Gesundheits-Marketing.Hier der ganze Beitrag: https://t.co/qbaynld23wpic.twitter.com/DUc18wYVg8
— Stefan Homburg (@SHomburg) October 19, 2022
Demnach kam der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA (CHMP) zu dem Schluss, dass "der Nutzen von Comirnaty® und Spikevax® bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 bzw. 5 Jahren die Risiken überwiegt". Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland empfiehlt bislang allen Kindern ab zwölf Jahren die vollständige Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfdosen. Kindern ab fünf Jahren wird eine Impfdosis empfohlen.
Die EMA teilt mit: "Die Sicherheit und Wirksamkeit beider Impfstoffe bei Kindern und Erwachsenen werden weiterhin genau überwacht, wenn sie in Impfkampagnen in den EU-Mitgliedsstaaten eingesetzt werden." Die CHMP-Empfehlungen werden nun an die Europäische Kommission weitergeleitet, die endgültige Entscheidungen trifft, die in allen EU-Mitgliedsstaaten gelten. Eine erste Einschätzung der STIKO zu der jüngsten Mitteilung der EMA existiert noch nicht.
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