US-Geheimdienst warnt Israel vor einem Einmarsch in den Libanon
Berichten zufolge erwägt Israel im Frühjahr oder Frühsommer eine Bodenoperation im Südlibanon, falls die diplomatischen Bemühungen, die Hisbollah von der Grenze zurückzudrängen, scheitern. "Wir gehen davon aus, dass eine israelische Militäroperation in den kommenden Monaten stattfinden wird", sagte ein US-Beamter am Donnerstag anonym gegenüber CNN.
"... nicht unbedingt unmittelbar in den nächsten Wochen, aber vielleicht später im Frühjahr. Eine israelische Militäroperation ist durchaus möglich", vermutete der Beamte.
"Ich denke, dass Israel diese Drohung in der Hoffnung ausspricht, dass es zu einer Verhandlungslösung kommt. Einige israelische Beamte vermuten, dass es sich eher um eine Drohung handelt, die sie ausnutzen können. Andere sprechen eher von einer militärischen Notwendigkeit, die eintreten wird."
Ein weiterer US-Beamter sagte, dass es in der israelischen Regierung Politiker gebe, die eine Bodenoperation im Südlibanon unterstützen, andere dagegen nicht. Der zweite Beamte fügte hinzu, dass eine solche Operation zu einer noch nie dagewesenen Eskalation führen könne. US-Geheimdienste sollen Israel von einer möglichen Bodenoffensive abgeraten haben. Laut CNN besteht auch die Möglichkeit, dass die derzeitige israelische Luftkampagne gegen den Libanon ausgeweitet werden könnte. Diese könnte "viel weiter nördlich in besiedelte Gebiete des Libanon hineinreichen und schließlich auch Bodentruppen umfassen", sagte dem Sender eine dritte Quelle, die mit den US-Geheimdiensten verbunden ist.
Israel hat seine Angriffe gegen Libanon in letzter Zeit verstärkt. Als Reaktion darauf hat die Hisbollah ihr Zielspektrum erweitert, ist tiefer in den Norden Israels vorgedrungen und hat Raketenangriffe ausgeführt.
Von den Regierungen in Washington und Paris wurde Anfang des Monats ein Deeskalationsvorschlag für Libanon vorgelegt. Die wichtigste Forderung der westlichen Initiative ist ein Rückzug der Hisbollah aus der Grenzregion.
Mitte Januar erklärte der ranghohe Berater im Weißen Haus Amos Hochstein gegenüber libanesischen Beamten, dass sich die Hisbollah von der Grenze zurückziehen müsse, da Israel sonst einen Krieg beginnen werde, und er fügte hinzu, dass Libanon "aus den Ereignissen in Gaza lernen müsse".
Gemäß einem möglichen Deal soll die Hisbollah alle ihre Kräfte in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses zurückziehen. Im Gegenzug würde Israel die Flüge seiner Kampfjets im libanesischen Luftraum einstellen. Die Hisbollah hat mehrfach deutlich gemacht, dass die Operationen gegen Israel im Norden weitergehen, solange Tel Aviv den Gazastreifen bombardiert.
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