Lateinamerika

Eskalation zwischen Argentinien und Kolumbien: Milei nennt Petro "mörderischen Kommunisten"

Argentiniers Präsident Javier Milei ist für seine ultraliberalen Ansichten bekannt und lässt sich nie die Gelegenheit entgehen, über seine linken Gegner herzufallen. Zuletzt hat er Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro einen Mörder genannt. Es droht nun eine diplomatische Krise.
Eskalation zwischen Argentinien und Kolumbien: Milei nennt Petro "mörderischen Kommunisten"Quelle: Legion-media.ru © Zoonar GmbH RF

In seinem jüngsten Interview mit der Journalistin Patricia Janot hat der neue argentinische Präsident Javier Milei einen diplomatischen Konflikt mit Kolumbien vom Zaun gebrochen. Der ultraliberale Politiker sprach über frühere Regierungen des südamerikanischen Landes und über andere lateinamerikanische Staats- und Regierungschefs. Als die Rede vom linken kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro war, ließ Milei seinem Hass auf den Sozialismus freien Lauf und nannte seinen Amtskollegen einen "mörderischen Kommunisten", der Kolumbien "untergehen" lasse.

Petro antwortete auf diese Beschuldigung bisher nicht, obwohl er zuvor mehrmals seine Abneigung gegen den argentinischen Politiker zu erkennen gegeben und Milei einmal sogar mit Adolf Hitler verglichen hatte. Auf die Worte des Argentiniers folgte aber eine Mitteilung der Regierung in Bogotá, in der der verbale Angriff auf Petro "äußerst energisch" zurückgewiesen wurde. Die im Interview vom 25. Januar abgegebene Erklärung sei "respektlos und unverantwortlich" und verletze die Ehre des legitim und demokratisch gewählten Staatschefs.

"Die Worte von Präsident Milei verleugnen und verletzten die tiefen Bande von Freundschaft, Verständigung und Kooperation, die Kolumbien und Argentinien historisch vereinen und die sich im Laufe von zwei Jahrhunderten verstärkt haben."

Das Außenministerium in Bogotá beschloss daraufhin, den Botschafter in Buenos Aires, Camilo Romero, zu Konsultationen zurückzubeordern.

Romero kommentierte den Streit auf X, indem er den argentinischen Staatschef einen Heuchler nannte. Demnach habe Milei seinen kolumbianischen Amtskollegen als Mörder bezeichnet, wobei er am selben Tag bei der Regierung in Bogotá ein Agrément für seinen Botschafter in Kolumbien beantragt habe. Der kolumbianische Botschafter verwies außerdem darauf, dass Milei zuvor den linken brasilianischen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva und den aus Argentinien stammenden Papst Franziskus verbal angegriffen hatte.

"Wir können zwar unterschiedlich denken, aber die Region und die historische Brüderschaft müssen über unseren Unterschieden stehen."

Im selben Interview zog Milei auch – obwohl viel moderater – über den linken chilenischen Staatschef Gabriel Boric her. Der Chilene habe falsche Ideen. Ein Lob erteilte der Argentinier dagegen dem früheren republikanischen US-Präsidenten Donald Trump und dem umstrittenen salvadorianischen Staatschef Nayib Bukele. Trump sei einer der "Freiheitsführer gegen den globalen Sozialismus", während der Salvadorianer es "trotz Widrigkeiten" geschafft habe, sein Regierungsprogramm zu erfüllen.

Petro hatte in seiner Jugendzeit auf der Seite der Stadtguerilla-Bewegung M-19 gekämpft, die von Akademikern und Intellektuellen aus verschiedenen linken Strömungen gegründet worden war. Sie wurde bekannt für eine Geiselnahme im Justizpalast von Bogotá im Jahr 1985 und den Diebstahl des Schwertes des Unabhängigkeitskämpfers Simón Bolívar. Wegen illegalen Waffenbesitzes saß Petro zwei Jahre lang im Gefängnis ein. Anfang 1990 demilitarisierte sich die Guerillagruppe, und Petro wurde im Jahr 1991 als Abgeordneter gewählt.

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